faecher:informatik:oberstufe:kryptographie:einfuehrung:start

Dies ist eine alte Version des Dokuments!


Durch Häufigkeitsanalysen sind monoalphabetische Substitutionsverfahren unsicher, selbst wenn das Geheimtextalphabet nicht nur verschoben, sondern „zerwürfelt“ ist - wenn also die Buchstaben des Geheimtextalphabets in zufälliger Reihenfolge vorliegen. Angriffe auf monoalphabetische Substitutionsverfahren erfolgen immer nach der Exhaustionsmethode; sie werden auch als Brute-Force-Attacken bezeichnet.

Die Weiterentwicklung der Substitutionsverfahren, die Angriffe auf den Code durch Häufigkeitsanalysen unmöglich macht, ist die polyalphabetische Substitution wie wie die Vigenère-Chiffre, die 300 Jahre lang als unangreifbar galt. Hier verwendet man für aufeinanderfolgende Buchstaben jeweils verschiedene Alphabete, so dass sich die Häufigkeiten der Buchstaben im Geheimtext ausgleichen:


Drucke dir die Arbeitshilfen zur Vigenère-Chiffre aus und bearbeite folgende

  1. Wie lang muss der Schlüssel bei einer polyalphabetischen Verschlüsselung mit einem Zufallsalphabet mindestens sein (exakte Angabe)?
  2. Erkläre das Prinzip von Brute-Force-Attacken (Recherche!).
  3. Vereinbare mit deinem Nachbarn ein Schlüsselwort. Jeder chiffriert einen kurzen Text (wenige Wörter), ihr tauscht die Geheimtexte aus und jeder dechiffriert die Nachricht des anderen.
Recherchiere Angriffsverfahren auf polyalphabetische Substitutionsverfahren. Stelle einen Angriff, der auf dem Kasiski-Test beruht, schematisch (Flussdiagramm) dar.

Wenn man ein geheimes Dokument irgendwo zuhause versteckt, dann hat das ziemlich wenig mit Sicherheit zu tun. Mögliche Angreifer (wir nehmen an, der Angreifer ist die National Security Agency [NSA] höchstpersönlich) würden selbstverständlich das Haus durchsuchen. Selbst wenn das Dokument an einem geheimen Ort versteckt ist, wird es nach genügend langem Suchen gefunden werden. Man könnte dich ausspionieren, Freunde ausfragen usw. Außerdem muss man möglicherweise auch an den geheimen Ort zurückkommen, um das Dokument wiederzuholen. Verstecken ist also nicht besonders effektiv.

Wenn ich das Dokument jedoch in den Safe lege, den Angreifern noch sämtliche Entwicklungspläne dieses Safes und noch hundert anderer mitsamt ihren Kombinationen gebe, so dass alle neugierigen Menschen den Mechanismus ausgiebig studieren können, aber immer noch nicht in der Lage sind, den Safe zu öffnen, dann ist das Sicherheit.

Das Bild des Safes ist eine schönes Beispiel für Kryptographie, das übrigens von Bruce Schneier stammt. Wenn wir das Ganze auf ein Verschlüsselungs-System übertragen, ist der Safe das Verschlüsselungs-Verfahren. Dieses Verfahren sollte auch noch dann sicher sein, wenn es von den weltbesten Kryptographen untersucht wurde. Die Sicherheit eines kryptographischen Systems darf ausschließlich von der Geheimhaltung des Schlüssels abhängen, nicht von der Geheimhaltung des Verfahrens (Prinzip von Kerckhoffs). In den meisten Fällen stellt es ein nicht unlösbares Problem dar, an das verwendete Verfahren zu gelangen. Und kennt man es erstmal, kann man selber Tests daran durchführen und es möglicherweise knacken. Vielleicht kann die verschlüsselte Nachricht auch ohne Kenntnis des benutzten Verfahrens geknackt werden, falls ein außerordentlich schlechtes benutzt wurde. Beim Beispiel des Safes könnte der Schlüssel eine bestimmte Zahlenkombination sein. Natürlich muss auch der Schlüssel ausreichende Sicherheit bieten, wenn ich z. B. eine nur zweistellige Kombination wähle, ist ein Safe ziemlich witzlos.

Albrecht Beutelspacher spricht in der kurzen Einführung in de Kryptographie von einem absolut sicheren Verfahren. Dieses Verfahren heißt One-Time-Pad.

  1. Recherchiere zum One-Time-Pad und stelle das Prinzip in einem Heftaufschrieb dar.
  2. Verschlüssle eine Nachricht auf diese Weise.
  3. Nenne mögliche Probleme mit diesem Verfahren.
  4. Begründe, dass es trotz seiner Sicherheit nicht immer und überall Anwendung findet.
KyvZexivjjxrdvwftljvjrifleu
trgklizexlgxiruzexuvwveuzex
trgklizexreuczebzexgfikrcjKyviv
rivknfwrtkzfejKyvVeczxykvevu
reuKyvIvjzjkretvGfikrcjriv 
cftrkvurknfibjfwrik(Jkrklvjreu
Grzekzexj)kyiflxyflkkyvnficurj
nvccrjdrepfkyviglscztcftrkzfej
(YzjkfiztCftrkzfejCzsirizvjreu
GfjkFwwztvj)Kfvriegfzekjpflyrmv
kfjlttvjjwlccptivrkvreudrzekrzer
wzvcusvknvvekyivvgfikrcjKyvsrkkcv
svknvvekyvwrtkzfejdrpgcrpzekfkyv
jkfipczevrkjfdvgfzek

Arbeitsauftrag

  • Entschlüssle die Botschaften. Alle Hilfsmittel sind erlaubt.
  • Erkläre, wie die Ver- und Entschlüsselung der Texte funktioniert. Gibt es eine Information die man als Schlüssel für das Verfahren bezeichnen könnte?
  TEZEI Ezvvr iGzQh vsigx uiGqo rIsBm
  tmriz GthPr oqtml yzIov keCrj itQiD
  yzvqZ qyxki zMxiz hzqoG yiELA vBikw
  miseA Ekrhp Apoiz iiGlk yyvpk muiAe
  zeBfA FAvtw oqFAB roqtA pvlun vIeAu
  yphkm DoqNi jukxH gqpgp peXxg rpxqm
  gymDC skflr emzrl CEuxh Demtx iuhlq
  xICes Goiyy vsBsu iqzkv HrBqt rlhCD
  ilisp Dzhpi lmhip hmzIs ttCFk vziqz
  kwZgp GzDhr HGmiz DmDyx vizFj iywmu
  tiImw pgxlr Cqhiy xzmkk AHiDg ymlqz
  Cmyhm DBsuh mzlyl rnfke tQqFm ppilq
  xrmym DzsAk mtgpA ivekm uidqx plxHG
  tklrm DCipw mzymj lrqjs jlixy vlpiF
  ozniz utkhf mDulu iUAkk smktq ipxlq
  xOvqu Gtmre Buurt mBpkv Lvlqs yzwAu
  ildeB zkChy nEkmu iEuyw lrAon emxtu
  illrC zjxlg pzowj lmzLe llqsq ipxmz
  Biypi Eyiuy uLAyl fmDri iivQx wjlir
  lxlwq ytmjl BHuqZ xCDsD lvAFu iyxmz
  NeimB mzhlv MJvik mBuur tmBsk jBipD
  ziRez Fujmi tzFyr ytFoz pizqt yuhiG
  yXyiq nyxvj nigwz izLAk lAqzt iuYmn
  kvziq zkIyj itxyu kmzly llzFk vlmvX
  ukiyk tlesp AEkmu Pmuil ueuHu rGysG
  krmxq skrHv ktgiv pwskr lrBpk grxEG
  kvkiJ qoqIi oGzej lBqtz vramz ispqF
  krimt pkvuh mDReu hmLur lwBqr pAhqq
  TEZEn qyxke AEceA rmKts jliyR iiivu
  yxBrl nkkpr vFtej leqmi uDCEA goivG
  smorH GxiAx mzJml Izwkr uxvuy zvqcq
  hiypm nkrde BzkCz lixzi uwqqt sjlDA
  xhlvz qyxsm ktkrH vmEjv lmKDk AGyzG
  kgrhq qymjl qyXeB qAonm mjPqx qlwiG
  lhlqZ GkgrA msFyy Izpkf ljqzj iAyup
  oiziv uilAe jLApl rsqt

Frage und AA

Führt das bisherige Vorgehen hier zum Erfolg? Recherchiere zum Stichwort Vigenere Verschlüsselung und versuche den Geheimtext zu entschlüsseln.
  • faecher/informatik/oberstufe/kryptographie/einfuehrung/start.1585232557.txt.gz
  • Zuletzt geändert: 26.03.2020 15:22
  • von sbel